Der herausfordernde Titel der Veranstaltung zeugt von der anhaltenden, lebhaften Diskussion über Biokunststoffe. Kunststoffe im Allgemeinen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Die Ausgangssubstanzen dieser Materialien sind hauptsächlich nicht nachwachsende Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas. Bezogen auf die Endlichkeit dieser fossilen Ressourcen sowie negativer Eigenschaften für Mensch und Umwelt, stehen vermehrt biobasierte Kunststoffe als Alternativlösung parat. Eine umweltschonende wie auch nachhaltige Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen oder biogenen Reststoffen hat das Potential, herkömmliche Kunststoffe zu ersetzen um somit zu einer Bioökonomie beizutragen.
Eine Greenwashing Kritik ist berechtigt, wenn Biokunststoffe unreflektiert verwendet werden. Gefahren bestehen unter anderem durch Anbau der Rohmaterialien in Monokulturen, die negative ökologische Konsequenzen nach sich ziehen können. Zudem dürfen Biokunststoffe nicht als alleinige Lösung zum Ziel der Reduzierung von u.a. schädlichen Klimagasen gepriesen werden, ohne eine ganzheitliche Betrachtung dieser Materialien durchzuführen.
Eine echte Alternative bieten Biokunststoffe hingegen innerhalb eines zu entwickelnden Kreislaufsystems, wenn ihre Ausgangsstoffe ökologisch nachhaltig produziert werden oder biogene Reststoffe genutzt werden. Hierbei ist eine Prüfung der Produktionsschritte entlang der gesamten Wertschöpfung auf Nachhaltigkeit erforderlich, vom Anbau oder Verwendung biogener Reststoffe bis zum Recycling, Kompostieren oder Nutzen als Energiequelle.
Wer sich mit Biokunststoffen beschäftigt, muss sich auch mit den kritischen Fragen zur Biokunststoffnutzung auseinandersetzen – auch wenn bei konventionellen Kunststoffen offenbar andere Maßstäbe angelegt wurden und werden. Entscheidend ist, potenziell nachteilige Entwicklungen früh zu erkennen, zu diskutieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Programm: Die Staatssekretärin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Frau Friedlinde Gurr-Hirsch MdL wird mit Ihrem Grußwort auf das Thema einstimmen. Anschließend werden anhand mehrerer Vorträge von Vertretern aus Forschung und Industrie Herausforderungen, Chancen und Produkte entlang der biobasierten Wertschöpfungskette vorgestellt.
In einem offenen Dialog sollen momentane Hürden sowie Potentiale von Biokunststoffen in der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung aufgezeigt werden, um auch die gesellschaftspolitische Akzeptanz zu erhöhen. Die Veranstaltung bietet ihnen überdies Möglichkeiten des Ideenaustauschs und zum Netzwerken zum Thema Biokunststoffe mit interessierten Vertretern aus Politik, Forschung und Industrie. So können Sie aktiv mögliche neue Kooperationen gestalten.
Zusätzlich besteht für Sie die Möglichkeit, Ihre biobasierten Produkte im „Showroom“ des Plastics InnoCentre des Innonet Kunststoff® zu präsentieren. Im Anschluss an die Vorträge kann die Ausstellung von allen Teilnehmern besucht werden. Nutzen Sie die Chance, mit Ihren Exponaten zukünftige Geschäftsideen, Kontakte und Kooperationen anzuregen!
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen jedoch notwendig. Falls Sie Ausstellungsstücke präsentieren möchten, teilen Sie uns dies bitte in Ihrer Anmeldung mit, damit wir ihre Exponate mit in die Planung aufnehmen können.
Wir freuen uns über ihre Teilnahme.