Die Kombination aus digitalen Möglichkeiten und der Personalisierten Medizin birgt ein enormes Potenzial. Beispielsweise wird Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute für die Personalisierung von Arzneimittel- und Zelltherapien sowie für die anschließende Therapieplanung und -durchführung eingesetzt. Aber wie findet innovative Medizin ihren Weg in die Versorgung? Und wie wird sie für alle zugänglich? Das jährliche Branchentreffen der BIOPRO Baden-Württemberg für die Gesundheitsindustrie in THE LÄND, der TREFFpunkt Gesundheitsindustrie am 11. Juni, bietet neben richtungsweisenden Podiumsdiskussionen und Gesprächsformaten zur personalisierten und digitalen Entwicklung der Medizin auch wissenschaftliche Impulse zu bahnbrechenden Technologien und neuen Diagnostik- und Therapieansätzen. Zudem gibt es Raum für persönlichen Austausch und Diskussion.
„Die digitale Medizin und die Präzisionsmedizin für sich sowie die Verschmelzung dieser beiden hoch relevanten Innovationsfelder werden die Gesundheitsindustrie in Zukunft entscheidend prägen. Dabei ist es überaus wichtig, diese neuen Behandlungsverfahren auf positive Beiträge zur Kostenreduktion im Gesundheitssystem zu durchleuchten und zu optimieren“, sagt Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der Landes- und Innovationsagentur BIOPRO. Der Treffpunkt biete die Möglichkeit, über den Status quo hinaus Potenziale zu analysieren und Synergien zu identifizieren. „Als Spitzenstandort für angewandte Forschung und Entwicklung sowie die Herstellung von Biopharmazeutika bietet Ulm hierfür die passende Bühne“, ergänzt Dr. Barbara Jonischkeit, Leiterin strategische Kommunikation und Innovation bei der BIOPRO, die Wahl des diesjährigen Veranstaltungsortes. Regionalpartner des TREFFpunkts Gesundheitsindustrie 2024 ist das BioPharma Cluster South Germany.
Zum Einstieg wird Dr. Sandra Zimmermann, Head of International Social Policy der WiFOR GmbH, die Rolle der industriellen Gesundheitswirtschaft als einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für Baden-Württemberg anhand von Daten und Fakten belegen. Im Anschluss wird Prof. Dr. Uwe Bücheler, Senior Adviser bei Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG und Vorstandsvorsitzender des BioPharma Clusters South Germany, die herausragende Bedeutung des Standortes Ulm für die biopharmazeutische Industrie erläutern.
Künstliche Intelligenz als Enabler der Personalisierten Medizin?!
Die Gesundheitsindustrie sieht sich mit verschiedensten rasanten technologischen Entwicklungen konfrontiert, allen voran Künstliche Intelligenz (KI) – sie wird bereits als fester Bestandteil der Medizin der Zukunft gehandelt. Eine besonders wichtige zukunftsweisende Form der Medizin, die sich auch in Wechselwirkung mit der voranschreitenden Digitalisierung weiterentwickelt, ist die Personalisierte Medizin.
Jedoch bestehen große digitale Lücken, die dazu führen, dass Innovationsströmungen ausgebremst werden. Dieses Problem benennt die Keynote-Speakerin des Events, Prof. Dr. Britta Böckmann vom Graduiertenkolleg WisPerMed, sehr deutlich: „Wenn unser Gesundheitswesen auch in Zukunft eines der besten bleiben soll, brauchen wir ein anderes Mindset, um die großen Potenziale zu nutzen – Data Sharing, Data Quality gehören ebenso dazu wie verbindliche Vorgaben für Interoperabilität und Ausbildung.“
Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion „Zukunft Medizin: Präzisionsmedizin im digitalen Zeitalter“ werden der Status quo rund um innovative Diagnostik- und Therapieprodukte sowie neuartige (digitale) Technologien beleuchtet, ihr Potenzial analysiert und Herausforderungen identifiziert. Mit Prof. Dr. Uwe Bücheler, Dr. Christian Kaiser, dem Leiter des Bereichs Digital Health Central Western Europe bei der Siemens Healthineers AG, Dr. Sophia Deil, der Geschäftsführerin der ScienceValue Heidelberg GmbH, sowie Dr. Thomas Joos, dem stellvertretenden Institutsleiter des NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, treffen hierbei Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft der Bereiche Medizintechnik, Pharmazeutik und Biotechnologie sowie des Technologietransfers aufeinander.
Gendern – rettet Leben!
Fehlende Daten zur Wirkung von Medikamenten bei Frauen oder mangelnde Daten zu genderspezifischen Symptomen bestimmter Erkrankungen gefährden die Gesundheit von Frauen. Höchste Zeit, dass Frauen in der Medizin mehr Sichtbarkeit bekommen und die präzise Entwicklung in der Medizin auch das Geschlecht berücksichtigt. Sarah Hiltner beleuchtet mit ihrem Science Slam zum Thema „Gendern – rettet Leben“ humorvoll die hohe Relevanz dieses Themas. Anschließend erläutert Prof. Dr. Dr. Sonja Loges, Geschäftsführende Direktorin Bereich "Präzisionsonkologie" des DKFZ-Hector Krebsinstituts sowie Ärztliche Direktorin der Abteilung Personalisierte Onkologie an der Universitätsmedizin Mannheim, im Rahmen eines Interviews die „Health Gender Data Gap“ und ihre Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von Frauen.
Bühne frei für Innovation aus Baden-Württemberg
Am Nachmittag der Veranstaltung reisen die Teilnehmenden durch die Innovationslandschaft Baden-Württembergs – hoch innovative junge Unternehmen und Projekte aus THE LÄND geben Einblicke in ihre zukunftsweisenden Technologien. Elektrische Ströme als Personalisierte Therapie von Depression und Schlaganfällen? Keine Nierenschäden mehr dank einer exakteren Diagnose mit Hilfe neuer Protein-Biomarker? Der digitale Zwilling zur präzisen digitalen Krankenakte der Zukunft? Die Verbindung aus Präzisions- und digitaler Medizin eröffnet ein weites Spektrum für Innovationen, die die Gesundheitsindustrie in Zukunft entscheidend prägen werden.
„Vor einer idealen und präzisen Therapie steht immer eine exakte Diagnose. Hier haben wir heute ganz neue Möglichkeiten, welche die Behandlung von Patienten in der Zukunft maßgeblich verändern werden“, meint Dr. Christoph Schröder, Geschäftsführer der Sciomics GmbH und Referent des TREFFpunkts Gesundheitsindustrie.
Innovationen in der Medizin – für alle?
Wie finden innovative medizinische Entwicklungen den Weg in die Versorgung der Patientinnen und Patienten – und zwar für alle? Welche klinischen, ökonomischen und versorgungsrelevanten Herausforderungen diese Frage mit sich bringt, beleuchten Expertinnen und Experten am Nachmittag in einer Podiumsdiskussion. Wie innovative Medizinprodukte und Diagnoseverfahren sowie hochwirksame Therapiestrategien finanzierbar und damit für alle Patientinnen und Patienten zugänglich werden, und ob prädiktive, präventive und Personalisierte Medizin die steigenden Behandlungskosten aufwiegen werden, diskutieren unter anderem Christiane Bardroff, COO bei Rentschler Biopharma SE, Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ulmer Standortsprecher und stellvertretender Sprecher des Deutschen Zentrums für Kinder und Jugendgesundheit und Vorstandsmitglied des BioPharma Cluster South Germany, Prof. Dr. Axel Olaf Kern, Professor für Gesundheitsökonomie an der Hochschule Ravensburg-Weingarten und Leiter des Steinbeis Transferzentrums für Gesundheits- und Sozial-System-Forschung, sowie Dr. Janina Ulmer, Geschäftsführerin der Stuttgart Partnership Initiative – Mass Personalization.
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