Drei große Themen standen in diesem Jahr auf der Agenda: die nachhaltige Entwicklung der Gesundheitsindustrie, Schlüsseltechnologien in der Medizin und Zukunftsstrategien für Krisensicherheit und Resilienz. Mehr denn je sind diese drei Themen im Fokus der Gesundheitsindustrie – die aktuellen geopolitischen Entwicklungen, Lieferengpässe und nicht zu vergessen die Corona-Pandemie haben diese mehr und mehr in den Mittelpunkt gerückt. Daher nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur die Gelegenheit, sich zu informieren, sondern auch zum regen Erfahrungsaustausch.
Dem Megatrend Nachhaltigkeit widmete sich Dr. Eike Wenzel vom ITZ Institut für Trend- und Zukunftsforschung. Hier wurde deutlich, dass zwei Drittel der 15 derzeitigen Megatrends mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft sind.
Daran anschließend diskutierten Dr. Adrian Fuchs vom High-Tech Gründerfonds, Dr. Tobias Hackmann von Roche Pharma, Dr. Anne Hübner von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, Dominique Pfeiffer von Philips Medizin Systeme Böblingen und Dr. Melanie Schober von Agilent Technologies Deutschland darüber, wie die Gesundheitsindustrie nachhaltiger werden kann.
Die Frage des Moderators, ob das deutsche Gesundheitswesen schon grün sei, verneinte Dr. Anne Hübner von KLUG. Die Expertin sieht derzeit eher eine Verschlechterung. Eine Chance läge vor allem in der Zusammenarbeit zwischen Klinik und Industrie. Die Krankenhäuser müssen den Bedarf an die Industrie zurückspielen, die wiederum nachhaltige Produkte anbieten muss.
Nach der fordernden und intensiven Session entließ Dr. Christian Scharun das Publikum mit seinem sehr unterhaltsamen Science-Slam „Methan aus der Nordsee – ein Fall für EDGAR und WALLACE“ in die Mittagspause. Im zweiten Teil erwartete das Publikum ein Parforceritt durch die zukunftsweisenden technologischen Entwicklungen der Medizin. Zum Einstieg schlug Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg, im Gespräch mit Prof. Dr. Ute Schepers die Brücke zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit dem neuen Center of Health Technologies stellt sich das Karlsruher Institut für Technologie nun auch im Bereich Medizinprodukte breit auf und widmet sich hier digitalen und technologischen Lösungen, unter anderem auch für die personalisierte Medizin.
Gestalten statt reagieren – darum drehte sich die finale Session des Tages. Unternehmen, die Entwicklungen und den Wandel von Rahmendbedingungen frühzeitig erkennen und ihre Strategien und Prozesse anpassen, erhöhen Krisensicherheit und Resilienz und damit ihre Innovations- und Zukunftsfähigkeit. Eingestimmt wurde die Runde durch den Impuls von Florian Süssenguth von der Geschäftsstelle Zukunftsrat des Bundeskanzlers, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.
„Resilienz ist keine einmalige Sache, sondern es ist ein fortwährender, laufender Prozess“, sagte er im Rahmen seines Vortrags zu den Innovationsbedingungen in den Gesundheitsindustrien. Es gehe darum, Lehren aus einer Krise zu ziehen, um dann zu einem neuen, verbesserten Zustand zu kommen.
Der nächste TREFFpunkt im Juni 2024 findet in Ulm statt, zusammen mit dem BioPharma Cluster South Germany.