BIOPRO Podcast Folge 12
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) – Balanceakt zwischen Innovation, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit
In der aktuellen Folge unseres Podcast beschäftigen wir uns mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG). Seit seiner Einführung 2011 reguliert es die Preisbildung und die Erstattung neuer Arzneimittel im deutschen Gesundheitssystem. Steigende Kosten, komplexe Verhandlungen, und die Einführung der europäischen HTA-Verordnung ab 2025, rücken das AMNOG wieder in den Fokus. Seit geraumer Zeit wird deshalb nun schon über eine Reform des Gesetzes diskutiert. Zu Gast ist Prof. Dr. Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen. Der Gesundheitsökonom war von 2015 – 2019 Vorsitzender der unparteiischen AMNOG-Schiedsstelle. Im Interview spricht er über die Abläufe des Verfahrens und die Preisverhandlungen, vergangene Änderungen, sowie aktuelle und potentielle künftige Herausforderungen mit Blick auf die Balance zwischen Innovation, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit.
00:00 Intro
01:00 Entstehung des AMNOG-Gesetzes
02:06 Rolle der gesundheitsökonomischen Betrachtung im Verfahren
05:17 Ablauf des AMNOG-Verfahrens bis zu einer letztendlichen Festlegung des Preises
09:03 Häufigkeit des Eingreifens der unparteiischen Schiedsstelle
10:17 Balance zwischen Innovation und Kosteneffizienz am Beispiel seltener Erkrankungen
15:30 Mögliche Spannungsfelder zwischen Herstellern und Krankenkassen
18:06 Arzneimittel ohne Zusatznutzen und indikationsabhängige Preisunterschiede
20:24 Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit für Unternehmen
22:46 Änderungen und Anpassungen des Prozesses seit Inkrafttreten im Jahr 2011
27:42 Abschlag für Kombinationstherapien und Leitlinien bei patentgeschützter, zweckmäßiger Vergleichstherapie als Beispiele für Kritik am AMNOG-Verfahren
31:24 HTA-Verordnung und Zusammenspiel mit dem AMNOG
36:14 Umgang mit indirekten Vergleichen in Deutschland
38:47 Gentherapien als künftige Herausforderung für das Verfahren
41:08 Outro: Welche Änderung sich Prof. Wasem wünschen würde